Dienstag, 10. Mai 2016

Das Faust-Gymnasium gewinnt 3x beim Schülerfilmforum Freiburg


Die Arbeit des Seminarkurses „Film und Fernsehen“ am Faust-Gymnasium geht ins 5. Jahr und „erntet nun die Früchte“.  Mit 4 Seminarkursfilmen des letzten Jahrgangs (15/16) von Steffen Fidler, Stefan Brüstle, Jonathan Bumiller und Stefan Ingenhoven gewinnt das Staufener Gymnasium zum 2. Mal den Förderpreis für schulische Videoarbeit, der mit 300 € dotiert war.

 

Zum ersten Mal wurden in diesem Jahr auch zwei qualitativ herausragende Schülerfilme einzeln ausgezeichnet. Jonathan Bumiller gewann mit seinem Horrorfilm „Last Night“ den 1. Preis in der Altersklasse 14-18 Jahre.


Last night_Jonathan Bumiller 

Patrick Weygoldt und Philipp Wachsmann haben einen eigenen Film extra für den den RVF-KurzfilmWettbewerbs 2016 „hin & weg“ gedreht und wurden von der Jury für den Film "Workaholic" mit Platz 3 belohnt.
Mit einer schönen Abschlussfeier ging am Samstagabend das 16. Freiburger SchülerFilmForum zu Ende, das vom 21. – 23. April 2016 vom Arbeitskreis SFF im Kommunalen Kino Freiburg veranstaltet wurde und insgesamt 640 Zuschauer hatte. Musikalisch umrahmt wurde das Zusammensein mit Getränken und Häppchen von der Freiburger Band „Doppel-B“, die auch die Musik für den diesjährigen SFF-Trailer gemacht hat. 

Begründung der Jury für den „Förderpreis Schulische Videoarbeit“, verliehen beim 16. Freiburger SchülerFilmForum 2016
Videoprojekt mit vier Filmen des Faust-Gymnasiums Staufen

Waghalsige Biker auf selbstgemachten Trails, tödliche Besucher, die eindringen in die
private Feierabendidylle und schließlich die Qual des Ausbrennenden haben die Jury
beeindruckt.
Unterstützt von Julia Schmitz und Johannes Schindler haben Schülerinnen und Schüler
des Faust-Gymnasiums Staufen im Seminarkurs Film und Fernsehen gezeigt, wie sie
durch die Beschäftigung mit Schuss/Gegenschuss, Bildgestaltung und Kameratechnik die
Filmsprache gelernt haben. Sie haben außerdem verschiedene Aufgaben im
Entstehungsprozess übernommen, wie z. B. Drehbuch, Storyboard, Kamera, Schauspiel
und Schnitt.
Seit 2011 sind auf diese Weise sehenswerte Kurzfilme entstanden, die immer wieder ihren
Weg ins Programm des Freiburger SchülerFilmForums gefunden haben und heute mit
dem Förderpreis Schulische Videoarbeit eine besondere Würdigung erfahren.
Sport, Wagemut und Kreativität zeigen uns die Macher von Among Trailbuilders And
Moutainbikers. Kurz und bündig bringen sie ihre Liebe zum spektakulären Radsport in
freier Natur auf die Leinwand und machen uns Lust, diesen Sport mal auszuprobieren.
Burn Out zeigt in eindrucksvollen Bildern den Leidensdruck des überforderten
Protagonisten. Er sehnt sich nach Befreiung von diesem zerstörerischen Brand, der auch
mit sprudelnder Arznei nicht zu löschen zu sein scheint.
Breathless lässt uns atemlos mit der Protagonistin feststellen, dass der böse Traum leider
doch keiner war. Verräterische Zeichen – ein Schnitt im Finger, eine offene Terrassentür –
und das unausweichliche Grauen, das schließlich hinter der Tür lauert.
Ähnliches geschieht in Last Night, wo wir schon bald schaudernd erahnen, dass die
verschmuste Katze uns das Wohlgefühl und die Geborgenheit nur vorgaukeln will. Das
Unheil nimmt mit hervorragend gesetztem Licht und düsteren Schatteneffekten seinen
Lauf zum tödlichen Finale – eine Meisterleistung in der Erzeugung von Spannung.
Für diese vier Beispiele qualitativ hochwertiger Seminarfacharbeiten vergibt die Jury einen
Förderpreis für die Schulische Videoarbeit in Höhe von 300.- € und freut sich auf weitere
kreative Arbeiten aus dem Faust-Gymnasium Staufen.

Begründung der Jury für LAST NIGHT von Jonathan Bumiller - ein herausragender Film in der Altersklasse 14 – 18 Jahre

Die Kunst des Grauens ist meist trivial, reißerisch oder effekthascherisch.
Dass es auch anders geht, zeigte schon der große Meister des Suspence Alfred H. und
viele nach ihm. Auch beim Freiburger SchülerFilmForum ist es jedes Jahr eine
Herausforderung für einzelne Filmemacherinnen und Macher, den Zuschauer das Gruseln
zu lehren. Leider gelingt das nicht immer.
Jonathan Bulmiller vom Faust-Gymnasium Staufen zeigt in seinem Film LAST NIGHT, wie
es gehen kann, und zwar in allen Bereichen des Filmhandwerks:
bei der Lichtgebung, bei der Kameraführung, bei Schauspielführung und Regie, beim
Schnitt und im Sounddesign.
Behutsam setzt er seine Mittel ein, deutet nur schemenhaft an und lässt beim Betrachter
eine Ahnung vor etwas reifen, dass er eine Gänsehaut bekommt und den Atem anhält –
es entsteht Suspence - Hitchcock hätte seine wahre Freude daran.
Uns hat der Film auch nach mehrmaligem Schauen immer wieder in seinen Bann gezogen
und das, obwohl eigentlich nicht viel passiert und nichts Gruseliges oder Grausames zur
Schau gestellt wird.
Wir waren fasziniert davon, wie es der Film schafft, uns die Bedrohung in jedem Bild
spüren zu lassen, in jedem Gesichtsausdruck und bei jedem Geräusch, das trotz dezenter
Lautstärke unser Gefühlsleben in Wallung brachte.
Und dann die Katze!!! Ihr gebührt eigentlich der Preis für die beste Darstellerin.
Es fehlte uns im Abspann nur der Hinweis: „No Animals Were Harmed“, und wir hoffen
dass sie das Grauen überlebt hat.
Wir gratulieren zu diesem sehr gelungenen Film und hoffen auf weitere.
Nur eine Frage quält mich noch: Wer war das Mädchen mit dem Dutt auf dem Bett, das
man am Ende des Films im Spiegelschrank erkennt? – Zumindest wenn man den Schluss
einzelbildweise sichtet …

Begründung der Jury des RVF-Kurzfilmwettbewerb für den Film „Workaholic“ von Patrick Weygoldt, Philipp Wachsmann

Die täglich wiederkehrende Langeweile eines Büro-Angestellten als Stoff für einen
Kurzfilm. Kein unmittelbar lösbarer Konflikt, kein Plot, kein finaler Höhepunkt. Nur die
ständig wiederkehrende Monotonie des alltäglichen Erwachens ...
Eine dramaturgisch nicht einfache Aufgabe hat sich der Film „Workaholic“ damit selbst
gestellt: Das tägliche „Hin und Weg“ zum Arbeitsplatz filmisch darzustellen, dabei die
nötige Spannung aufzubauen und die Zuschauer damit nicht zu langweilen.
Dem Film gelingt all das dank eines glaubwürdigen Hauptdarstellers und einer sehr
gelungenen Bild- und Tongestaltung. Kameraarbeit und Schnitt zeugen von einem guten
Gespür für filmisches Erzählen und Bildästhetik. Die Tristesse des entkräfteten
Lohnabhängigen wird in den Einstellungen sichtbar, seine Verzweiflung und Sehnsucht
nach etwas anderem spürbar. Damit wird aus Sicht der Jury das diesjährige Motto gekonnt
ins Gegenteil verkehrt: Statt des mehrfach variierten kurzen Augenblicks des Verliebens,
zeigt „Workaholic“ das graue, dauerhaft Wiederkehrende Hin und Weg einer ausweglosen
Situation, die vielen Menschen bekannt sein dürfte.

Herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer.

Julia Schmitz

Quelle: http://schuelerfilmforum.de/sff-16-programm

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